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Von der Westküste aus brechen wir in Morsiglia auf in östlicher Richtung. Auf schmaler Straße führt uns die D 35 in Richtung Meria auf eine Hochebene.
Etwas trostlos wirkt die von üppiger Macchia überzogene Landschaft. Das ändert sich jedoch, nachdem wir den Weiler Pastina passieren.
Durch Waldgebiet und auf kurviger Strecke am Meria-Fluß entlang ist die Ostküste bald erreicht.
Wir biegen links ab und kommen nach zügiger Fahrt auf der D 80 nach Macinaggio.
Dem Hafen kam im Mittelalter größere Bedeutung zu als dem von Bastia, aufgrund seiner natürlich geschützten Lage.
Die D 80 verläßt hier die Ostküste. Vorbei an Rogliano, dem einstmals wichtigsten Ort am Cap Corse, geht die Fahrt auf panoramareicher Straße weiter bis nach Ersa.
Hier biegen wir rechts ab zur Nordspitze Korsikas und schlängeln uns auf einem schmalen Sträßchen bis nach Tollare.
Dominiert wird der Blick nach Norden von der unbewohnten Insel Ile de Giraglia mit dem markanten Leuchtturm, zwei km vor der Küste.
Über das im Sommer reichlich übervölkerte Barcaggio geht es auf der D 253 wieder zurück nach Ersa, wo wir rechts abbiegen auf die D 80.
Am Col de la Serra (365 m) steht die ehemalige Windmühle Moulin Mattei.
Die Mühle selbst hat wenig Reizvolles, aber der weitreichende Blick über die ganze Nordspitze ist hier besonders eindrucksvoll.
Noch spektakulärer präsentiert sich der Norden von der Pointe de Torricella (562 m) aus, zu der eine Stichstraße kurz vor der Moulin Mattei links hoch führt.
Oben steht eine ehemalige Militärstation, die bereits vor vielen Jahren zerstört und stillgelegt wurde.
Mittlerweile ist der Weg jedoch gesperrt, denn hier befindet sich inzwischen eine ausgedehnte Windkraftanlage.
Von hier oben reicht der Blick weit über Ost-, West- und Nordküste bis hin zu den Inseln Capraia und Elba.
Kurz hinter dem Paß zweigt die D 35 rechts ab nach Centuri-Port, einem ruhigen Fischerdorf mit gemütlichen Lokalen, zumindest außerhalb der Hauptsaison.
Immerhin ist Centuri-Port der wichtigste Langusten-Hafen in ganz Frankreich.
Die Straße bringt uns wieder zurück auf die D 80 und zurück nach Morsiglia, dem Ausgangspunkt unserer Tour.
TIPP 1! Baden am Strand von Tamarone
In Macinaggio an der Küste entlang weiter nach Norden, entweder zu Fuß oder mit der Enduro.
TIPP 2! Abstecher nach Rogliano
Auf der D 53 durch das früher sehr bedeutende Rogliano mit toller Aussicht und altem Ortskern.
Heute kann man noch den früheren Glanz an den den imposanten Fassaden erahnen.
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Anstelle der vielbefahrenen Küstenstraße D 80 wählen wir die weitaus eindrucksvollere D 31 für die Fahrt nach Norden.
In Bastia folgen wir den Hinweisen in Richtung Castagnetu und kommen so auf die Corniche du Cap Corse, wie die D 31 auch genannt wird.
Schnell erreichen wir 500 Höhenmeter und genießen den weitreichenden Blick über die Ostküste bis zum Monte Stello (1307 m), dem höchsten Berg am Cap.
Hinter Castagnetu tauchen wir ein in dichtes Waldgebiet und stoßen nach vielen Kehren bei Miomo auf die Küstenstraße D 80.
Wir biegen links ab und reihen uns ein in den dichten Verkehr in diesem Streckenabschnitt.
Vorbei an herausgeputzten Strandhäusern mit üppigem Blumenschmuck in den Gärten erreichen wir Erbalunga, einen der Hauptorte an der Ostküste.
Das Wahrzeichen des Ortes ist der direkt am Meer gelegene Genueserturm.
Um ihn herum hat sich ein Mini-Touristenzentrum entwickelt mit kleinen Geschäften und Lokalen.
Hinter Erbalunga wird es merklich ruhiger auf der Küstenstraße. Macchia macht sich an den Hängen breit, und nur noch wenige Ortschaften säumen den Weg.
Vorbei an kleineren Badestränden passieren wir einen der besterhaltenen Wachtürme Korsikas, den Tour de L’Osse, der gewaltig direkt neben der Straße aufragt.
Kurze Zeit später ist Santa Severa erreicht, wo wir die Küste verlassen und nach links auf die D 180 in Richtung Pino abbiegen.
Nach einem kurzen geraden Streckenteil am fruchtbaren Luri-Fluß entlang steigt die Straße an und führt uns kurvenreich durch ein Waldstück bis zum Col de Santa Lucia (381 m). Wir durchfahren eine kleine Felsschlucht und blicken am Paß unvermittelt auf die Ostküste, die direkt vor uns liegt.
Nach steiler Abfahrt auf windungsreicher Strecke ist Pino an der Küste bald erreicht.
Wir fahren jedoch nicht bis zur Küstenstraße, sondern biegen kurz vorher in einer scharfen Rechtskurve links ab und kommen so auf die D 33 nach Conchiglio.
Diese Straße führt parallel zur Küstenstraße D 80, verläuft jedoch in 300 m Höhe und bietet so fantastische Tiefblicke auf die zerklüftete Küste.
Wir kommen an kleinen, verschlafenen Nestern vorbei und entdecken vor uns einen riesigen Steinbruch mit einer 1965 stillgelegten Asbestfabrik direkt neben der Küstenstraße D 80, die wir kurze Zeit später bei Abro erreichen.
Wir biegen links ab und fahren in Richtung Nonza, einen der schönsten Orte auf der Westseite des Cap Corse.
Die Küste wird immer schroffer und die Straße schraubt sich immer höher.
Schließlich entdecken wir den viereckigen Wachturm von Nonza auf einem steil aufragenden Felsrücken.
Zurück auf der D 81 geht die Fahrt zügig bergab, bis wir schließlich wieder Bastia erreichen.
Am Fuß kommt der berühmte schwarze Kiesstrand in Sicht. Seine Farbe hat er dem angeschwemmten Asbest-Abraum zu verdanken, der von der zuvor passierten Fabrik herrührt. Man kann ihn erreichen über eine steile Treppe am Ortseingang. Der beste Blick auf den Strand bietet sich vom Wachturm aus.
Allmählich nähert sich die Straße wieder der Küste und es geht vorbei an einigen schönen Badestränden, bevor die Straße ins Landesinnere abknickt.
Nach wenigen Minuten stoßen wir auf die D 81 und biegen in Richtung Bastia links ab. Der folgende Ort Patrimonio ist das Zentrum eines der besten Weinbaugebiete Korsikas.
Überall am Wegrand besteht die Möglichkeit zur Weinprobe.
Auf kurvenreicher Strecke geht die Fahrt hoch zum Col de Teghime (536 m). Hier erblicken wir wieder die Ostküste.
TIPP 1! Besteigung des Senecca-Turmes
Am Col de Santa Lucia links neben der Kirche die Staße hoch bis zum ehemaligen Kinderheim fahren.
Die Felsnadel hochkraxeln und die Aussicht über das Cap und seine Küsten aus 600 m Höhe genießen.
TIPP 2! Abstecher zur Menhirstatue U Nativu
In Patrimonio an der Post links abbiegen.
Nach wenigen hundert Metern steht links eine der besterhaltenen Menhirstatuen Nordkorsikas.
TIPP 3! Für den Weinkenner
Der Blanc de Blancs aus dem Weingut Orenga de Gaffory bei Patrimonio zählt zu den besten Weißweinen Korsikas.
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Wir verlassen Bastia auf der D 81 und folgen den Hinweisen nach St. Florent.
Die Straße ist gut ausgebaut und läßt sich zügig befahren.
Bald ist der Col de Teghime (536 m) erreicht, und die Westküste mit dem Golf von St. Florent rückt ins Blickfeld.
Unmittelbar hinter dem Paß zweigen wir in einer Rechtskurve links ab auf die D 38.
Das schmale Sträßchen führt uns am Hang entlang und bietet schöne Ausblicke auf den Golf.
In Oletta halten wir uns an der Dorfkreuzung rechts und kommen so auf die D 82, die uns hinunter führt in das landwirtschaftlich erschlossene Becken des Aliso-Flusses.
Der Weg ist gesäumt von Obstplantagen und Weinbergen. Nach kurzer Zeit ist die Küste erreicht, und wir biegen links ab auf die D 81 in Richtung Calvi.
Genau vier Kilometer hinter der Aliso-Brücke zweigt die D 62 nach links ab. Die Straße ist zunächst sehr schmal und verhindert ein zügiges Fortkommen.
Nach der Durchquerung der Aliso-Ebene wird die Landschaft wieder uriger und es geht bergauf.
Vorbei an einem eindrucksvollen Wasserfall durchfahren wir die idyllisch gelegenen Dörfer Sorio, Pieve und Rapale.
Dabei genießen wir die weitreichende Aussicht über das Nebbio bis hin zum Serra di Pigno (961 m).
Kurz hinter Rapale zweigt die D 162 nach rechts ab, und wir erreichen nach wenigen Kilometern die fotogene pisanische Kirche San Michele.
An der Kreuzung biegen wir rechts ab nach Murato.
Mitten im Ort zweigt die D 305 nach links ab, und es geht steil bergab auf einem kleinen, schlecht asphaltierten Sträßchen.
Vorbei an verbrannten Baumstümpfen erreichen wir über Rutali die gut ausgebaute D 82.
Wir biegen links ab und fahren bergauf bis zur Bocca di Santu Stefanu (368 m).
An der Kreuzung halten wir uns rechts und tauchen auf der D 62 ein in die Schlucht des Bevinco-Flusses (Défilé de Lancone).
Durch die eindrucksvolle, bis zu 120 m tiefe Schlucht nähern wir uns kurvenreich der Ostküste, die allmählich ins Blickfeld kommt.
Bei Casatorra erreichen wir schließlich die stark frequentierte Küstenstraße N 193, die uns zurückbringt nach Bastia.
TIPP 1! Abstecher zur Kirchenruine St. François
Auf der D 82 kurz hinter Oletta dem Hinweis zum Chemin de couvent folgen.
Nach wenigen hundert Metern erreicht man die Ruine des ehemaligen Franziskanerklosters.
TIPP 2! Abstecher nach St. Florent
Auf der D 81 rechts ab nach St. Florent, einem kleinen, mondänen Fischerort mit beliebtem Jachthafen.
Im Ortskern schöner Platz mit Cafés und Boule-Spielern.
TIPP 3! Korsisch essen in Murato
Im Au Monastère gibt es korsische Küche vom Feinsten.
Es befindet sich in einem Seitenflügel der wuchtigen Ortskirche.
Öffnungszeiten variabel.
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In Casamozza verlassen wir die Küste und fahren auf der N 193 ins Landesinnere in Richtung Corte. Die Strecke ist die wichtigste Ost-West-Verbindung und dementsprechend gut ausgebaut. Dennoch bereiten die schnell befahrbaren Kurven und die abwechslungsreiche Landschaft viel Fahrspaß.
Am Ufer des Golo entlang stoßen wir bei Ponte Nuovo auf den ersten historischen Leckerbissen. Unweit der Straße fällt auf der rechten Seite eine verfallene Steinbrücke auf mit einer weißen Flagge bestückt, die einen Mohren mit weißem Stirnband abbildet. Es ist das Freiheitssymbol der Korsen. An dieser Stelle verloren die Insulaner 1769 die entscheidende Schlacht gegen die Franzosen. Seitdem gehört Korsika zu Frankreich. Die Brücke wurde 2008 frisch renoviert und so vor dem Einsturz bewahrt.
Wir fahren weiter bis nach Ponte Leccia. Vor der Golo-Brücke zweigt die D 71 in Richtung Morosaglia links ab. Die Straße ist eng und mehrfach ausgebessert, aber dennoch gut befahrbar. Sie führt vorbei an Olivenbäumen und Korkeichen. Im Tal entdecken wir einzelne, verstreute Steinhütten. Der Blick reicht bis zum bildbestimmenden Monte Rotondo, mit 2622 m Höhe der zweithöchste Berg Korsikas. Wir kommen nach Morosaglia, dem Geburtsort des berühmteseten Korsen, Pascal Paoli (1725 - 1807). Unter seiner Führung gelang es den Korsen ein einziges Mal (1755 - 1769) in der Geschichte unabhängig zu sein.
Hinter Morosaglia blicken wir zum ersten Mal auf das ausgedehnte Gebiet der Castagniccia. Die Straße führt uns hoch auf den Col de Prato (985 m). Von hier eröffnet sich uns ein fantastischer Blick bis zur Ostküste über ein regelrechtes Waldmeer. Wenige, winzige Dörfer ragen mit ihren spitzen Giebeln wie kleine Inseln daraus hervor.
Auf der neu angelegten Straße tauchen wir ein in den dichten Kastanienwald. Nach fünf Kilometern gabelt sich die Straße, wo wir uns rechts halten. Bei flachem Gefälle und unzähligen Kurven ziehen wir gemütlich unsere Bahn und treffen kurz vor Piedicroce auf die nächste historisch bedeutsame Stätte. Es ist die beeindruckende Ruine des ehemaligen Franziskanerklosters von Orezza. Hier trafen sich einst Pascal Paoli und Napoleon Bonaparte, um den gemeinsamen Feldzug gegen Sardinien auszubaldowern. Hier tagte die Nationalversammlung (Consulta), um neue Vorstöße gegen die ungeliebten genuesischen Besatzer zu planen. Im zweiten Weltkrieg diente die Kirche als Waffenlager und wurde schließlich von den Deutschen zerstört. Seitdem verfällt sie vor sich hin.
Wir kurven weiter in Richtung Ostküste. Der Wald lichtet sich vor St. Andrea di Cotone, und bald erreichen wir das schmucke Bergdorf Cervione. Einst war der Ort sogar Regierungssitz des Königreichs Korsika, das unter der Führung des deutschen Barons Theodor von Neuhoff (1694 - 1756) jedoch nur kurze Zeit bestand. Heute ist es ein lebhaftes Dorf mit gemütlichen Cafés und einer prächtigen Aussicht auf die Ostküste.
Im Ort biegen wir links ab auf die D 330 und fahren in 300 m Höhe parallel zur Küstenebene. Die Strecke, auch Corniche de Castagniccia genannt, führt durch üppiges Waldgebiet mit zwei in den massiven Fels gehauenen Tunnels und einem urigen Wasserfall dazwischen.
Am Nordende San Nicolaos zweigt die Straße links ab in Richtung St. Lucia di Moriani. Die Straße „klebt“ regelrecht am Hang und bietet eindrucksvolle Tiefblicke zur Küste. An der Kirche von San Giovanni treffen fünf Straßen zusammen.
Wir wählen die zweite von links und kurven weiter nach Talasani. An einer unbeschilderten Weggabelung fahren wir rechts weiter und kommen durch Taglio-Islaccio, dem Heimatort der berühmtesten Musikgruppe Korsikas, die I Muvrini („die kleinen Mufflons“), die auch in Deutschland mittlerweile regelmäßig zu Gast sind.
Die D 330 mündet in die D 506, wo wir rechts abbiegen und dem Lauf des Fium Altu-Flusses folgen, bis wir Folelli am „Ostküsten-Highway“, wie die N 198 auch genannt wird, erreichen. Von hier ist es nun nicht mehr weit zurück nach Casamozza.
TIPP! Wanderung zum Monte San Petrone (1767 m)
Von Campodonico aus kann man in 4 1/2 Stunden einen der schönsten Aussichtsberge Korsikas erwandern.