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Willkommen im Motorrad- und Wanderparadies

KorsikaViel Spaß auf der Insel der 10.000 Kurven

  Kartenmaterial  |  Verkehrsbestimmungen  |  Fährverbindungen  |  Planung  |  Einschiffung  |  Praktische Tipps  |  Ausrüstung  



Allgemeines

Wie bei jeder Reise bedarf es einer gründlichen Vorbereitung, damit man keine negativen Überraschungen erlebt. Das Besondere an Korsika ist, daß man mit der Fähre übersetzen muss. Viele werden damit kaum Erfahrung haben. Deshalb habe ich mich diesem Thema etwas intensiver gewidmet, um die Unsicherheit zu nehmen (ist alles halb so wild !).

Was sonst noch im Vorfeld wichtig ist, gibt´s hier zu lesen.

 

Kartenmaterial
Icon Karten

Im Buchhandel in der Heimat, aber auch auf Korsika gibt es verschiedene Karten mit einer großen Bandbreite an unterschiedlichen Maßstäben.

Die beste Empfehlung für Motorradtouren ist die neue Michelin-Karte Nummer "528 Regional Frankreich" im Maßstab 1:200.000 für 8,50 Euro.
Darin enthalten sind exakte Straßenbezeichnungen und -kategorien, Aussichtspunkte, Sehenswürdigkeiten und Entfernungen.
Hilfreich ist auch die starke Kontrastierung der Berghänge.

Wer sich außerdem für Wanderungen interessiert, sollte auf einen größeren Maßstab gehen.
Da gibt es die IGN-Karten Nummer Nr. 73 und Nr. 74 im Maßstab 1:100 000.
Sie enthalten zusätzlich Höhenlinien und Wanderwege. Sie sind jedoch teilweise ungenau und fehlerhaft bei den Straßenbezeichnungen und -kategorien.
Auch bei den Ortsnamen bringen sie manchmal korsische, französische und italienische Bezeichnungen durcheinander.
Sehr empfehlenswert dagegen sind die zwei IGN-Karten  Nr. 08 "Haute Corse" und Nr. 09 "Corse du Sud" im Maßstab 1:60.000, die allerdings unverständlicherweise die Küstenregionen Cap Corse, Desert des Agriates und fast die komplette Ostküste abschneiden.

Wer’s ganz genau wissen will, dem sei zu den Cartes touristiques locales im Maßstab 1:25 000 geraten.
Darauf ist fast jeder Stein erkennbar.







Verkehrsbestimmungen 
  Icon Karten

Je nachdem, welche Anfahrroute ausgewählt wird, sollte man sich vorher mit den jeweiligen landesspezifischen Verkehrsbestimmungen vertraut machen:


Frankreich / Korsika

Auf Korsika gelten grundsätzlich die gleichen Verkehrsbestimmungen wie in Frankreich.
Auf Autobahnen fallen Gebühren an.

Die wichtigsten Regelungen im Überblick:

Höchstgeschwindigkeiten
Autobahnen

außerhalb geschlossener Ortschaften

innerhalb geschlossener Ortschaften

130 km/h (bei Nässe 110 km/h) 
110 km/h (zweispurig mit Mittelleitplanke; bei Nässe 100 km/h)
  90 km/h (zweispurig ohne Mittelleitplanke; bei Nässe 80 km/h)
  80 km/h (einspurig)
  50 km/h
Kreisverkehr die im Kreis Fahrenden haben Vorfahrt
Gelbe Linie am Straßenrand Parkverbot
Abblendlicht für Motorräder auch tagsüber Pflicht
Motorradhelm Pflicht
Radarfallen insgesamt 27 stationäre und 7 mobile Radarfallen im Einsatz (Stand 2013) aktuelle Info unter: Radarfallen in "Haute Corse" Radarfallen in "Corse du Sud"
Verkehrsschilder
"Déviation"
"Passage interdit"
"Ralentir"
"Rappel"
"Route coupée"
"Toutes Directions"
 
Umleitung
Durchfahrt verboten
langsam fahren
Mahnung (zur Erinnerung an Gebote)
Straße unterbrochen
meistens eine Umgehung; weist den Weg in alle Richtungen   
Spezielle Regelungen für Biker kleiner 125 cm³        größer 125 cm³


Anfang Januar 2012 wurde das Tragen von reflektierender Kleidung >125 cm³ für Fahrer und Beifahrer ab 01.01.2013 zur Pflicht. Genau an diesem Tag wurde das Gesetz dann von der neuen Regierung auch gleich schon wieder aufgehoben. Das Gleiche gilt für den Quatsch mit den Alkotestgeräten.
Da ist zwar das Gesetz zur Abschaffung noch nicht durch alle politischen Instanzen durch. Jedoch ist es nur noch eine Frage der Zeit. Bis dahin gibt es auch keine Sanktionen.
Das heißt konkret: keine Alkotestgeräte und keine reflekierende Kleidung nötig.

Neu seit 2016 sind die Vorschriften für das Tragen von CE-konformen Handschuhen. Also, den nervigen Textilzettel in der Handschuhstulpe nicht, wie sonst üblich abschneiden. Sonst riskiert man 68 Euro vom freundlichen Flic.

 

Österreich

Die Österreicher haben von den Schweizern gelernt und mit ihrem Autobahn-"Pickerl" nun so richtig hingelangt. Nur noch eine Frage der Zeit, wann auch die Deutschen "weich" werden und Autobahngebühren einführen.

Die wichtigsten Regelungen im Überblick:

Höchstgeschwindigkeiten
Autobahnen
außerhalb geschlossener Ortschaften
innerhalb geschlossener Ortschaften

130 km/h
110 km/h
  50 km/h
Abblendlicht für Motorräder auch tagsüber Pflicht
Verbandskasten für Motorräder Pflicht

 

Schweiz

Statt permanenter Autobahngebühren gibt es eine Vignette, die man an der Grenze oder bei den Automobilclubs erwerben kann.
Die Grenzer legen darauf ein besonderes Augenmerk bei der Einreise.

Die wichtigsten Regelungen im Überblick:

Höchstgeschwindigkeiten
Autobahnen

außerhalb geschlossener Ortschaften
innerhalb geschlossener Ortschaften

120 km/h
100 km/h (in Tunnels mit 2 Spuren)
  80 km/h
  50 km/h
Kreisverkehr die im Kreis Fahrenden haben Vorfahrt
Abblendlicht für Motorräder auch tagsüber Pflicht
Motorradhelm Pflicht


Aufpassen (!!!)
, Das etwas andere Urlaubsfoto !!!
In den beiden Fahrtrichtungen in der Gallery (Pratteln-Basel) sind Geschindigkeitsbänder eingebaut. Sie sind unter dem Belag nicht sichtbar, geblitzt wird erst am Ende des Tunnels.

Info: Diese neu entwickelnden, hochtechnisierten Anlagen werden von nun an "leider" vermehrt errichtet! U. a. in diversen Tunnel rund um Luzern! Man sieht keine Blitze, mann sieht es erst wenn's eingeschrieben per Post kommt!

Jeweils auch an der Autobahn Ausfahrt Baden soll ein "blitzendes Ärgernis" montiert worden sein.
(Die Info habe ich von Andreas Walter erhalten, vielen Dank)

 

Italien

Auf den Autobahnen werden Gebühren erhoben wie in Frankreich.

Die wichtigsten Regelungen im Überblick:

Höchstgeschwindigkeiten
Autobahnen
außerhalb geschlossener Ortschaften


130 km/h (Fahrverbot für Mopeds unter 150 cm³ !)
110 km/h (zweispurig)
  90 km/h (einspurig)
Kreisverkehr die im Kreis Fahrenden haben Vorfahrt
Gelbe/ gelb-schwarze Linie am Straßenrand Parkverbot
Motorradhelm Pflicht
Verkehrsschilder
"Deviazione"
"Rallentare"
"Senso unico"
"Sbarrato"
"Tenere la destra"
"Tutti direzioni"

Umleitung
langsam fahren
Einbahnstraße
gesperrt
rechts fahren
alle Richtungen

 

 






Fährverbindungen  
      

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, mit der Fähre nach Korsika zu gelangen: Über Frankreich und über Italien.


Im Wesentlichen teilen sich 3 Gesellschaften den Markt auf (Stand 2004):

SNCM (Société Nationale Maritime Corse-Méditerranée)

Die staatliche französische Gesellschaft ist der Platzhirsch an den französischen Fährhäfen mit einer Vielzahl an Abfahrten. Sie legen ab von Marseille, Nizza und Toulon. Ihre Schiffe gehören zu den größten Fähren im Mittelmeerraum. Der Komfort ist allgemein höher als bei den italienischen Gesellschaften. Die Anreise ist dafür aber auch wesentlich teurer. Die Preise schwanken je nach Saison und Hafen für 2 Personen (Deckpassage) und 1 Motorrad zwischen 100 Euro und 170 Euro für die einfache Fahrt. Die Überfahrten dauern 5 bis 14 Stunden.

Die Tochtergesellschaft Corsica Marittima existiert erst seit wenigen Jahren und legt vom italienischen Festland ab, jedoch nur von Livorno.
Die Preise schwanken zwischen 95 Euro und 125 Euro. Die Überfahrten dauern 3 bis 11 Stunden.

SNCM Germany GmbH
Berliner Straße 31 - 35
D-65760 Eschborn
Tel. 06196 / 42911 und 06196 / 483015
www.sncm.de

 

Corsica Ferries

Sie ist die wohl am häufigsten gewählte Fährlinie nach Korsika. Sie bietet einen geringfügig höheren Komfort als die Moby Lines und hat auch die etwas höheren Preise, setzt aber andererseits auch wesentlich mehr Schiffe ein und bietet mehr Auswahl. Gestartet wird von Savona (bei Genua) und Livorno an der italienischen Küste. Seit einigen Jahren starten sie auch von der französischen Küste, von Nizza und Toulon. Die Preise liegen auch wieder abhängig von Saison und Hafen zwischen 80 und 200 Euro für 2 Personen und 1 Motorrad einfach. Für die Überfahrt braucht man 2 3/4 bis 8 Stunden.

Nach jüngsten, negativen Erfahrungen im Umgang der Crew mit den Passagieren rate ich zur Buchung bei den anderen Anbietern (2004).

Corsica & Sardinia Ferries GmbH
Georgenstraße 38
D-80799 München
Tel.089 / 389991-0 und 089 / 338576
www.corsicaferries.com



MOBY Lines

Die Gesellschaft mit dem freundlich dreinblickenden, blauen Wal als Erkennungszeichen. Die Fähren legen ab von Genua, Livorno und von Piombino. Die Preise bewegen sich zwischen 80 und 115 Euro für 2 Personen und 1 Motorrad einfach. Je früher gebucht wird, desto größer sind die Chancen auf Ermäßigungen. Gefahren wird 3 1/2 bis 4 1/2 Stunden.

MOBY Lines Europe GmbH
Wilhelmstraße 36-38
D-65183 Wiesbaden
Tel. 0611 / 14020 und 0611 / 1402244
www.mobylines.de

 

Happy Lines

Die Gesellschaft war die Jüngste im Bunde und ist mittlerweile leider pleite. Seit März 2003 geht nix mehr. Es geht das Gerücht, daß es in absehbarer Zeit eine neue Gesellschaft geben soll. Sobald ich etwas neues herausbekomme, werde ich es hier kommunizieren.

Weitere Möglichkeiten, nach Korsika zu gelangen, bestehen in der Anreise über Sardinien. Zwischen Santa Theresa di Gallura (Sardinien) und Bonifacio (Korsika) bestehen mehrere Fährverbindungen, die fast stündlich verkehren. Die Buchung erfolgt direkt am Hafen.







Planung
      

Zur Planung besorgt man sich ein paar Wochen vor der Abreise erst einmal die entsprechenden Fahrpläne von SNCM, Corsica Ferries und MOBY Lines in den Reisebüros oder bestellt sie direkt über die genannten Kontaktadressen. Alternativ kann man auch alle Information über die angegebenen Internentadressen abrufen (und sogar gleich online buchen).

Preisvergleiche zwischen den Gesellschaften lohnen sich unbedingt! Denn Jede definiert die Saisonzeiten individuell. So ist es möglich, daß eine Fahrt am gleichen Tag von Genua nach Bastia bei der MOBY Lines in der Vorsaison nur die Hälfte kostet gegenüber der Corsica Ferries, die bereits mit Hauptsaison-Zuschlägen rechnet. So lassen sich teilweise über 50 Euro für die einfache Fahrt sparen.

Vorbuchen ist normalerweise für Motorräder und Deckpassage nicht nötig, selbst wenn es mal vorkommen sollte, daß man im Hafenbüro auf die Warteliste Platz 4711 gesetzt wird und die Angestellten bedenklich die Köpfe hin und her wiegen, ob es klappt oder nicht. Ich habe noch nie einen Motorradfahrer zurückbleiben sehen. Eng wird es höchstens unmittelbar vor Feiertagen oder bei Streikgefahr. So erhält man sich eine gewisse Flexibilität bei der Urlaubsplanung und muss keinen Stress machen, wenn es mal bei der Anreise nicht so richtig läuft.

Andererseits lassen sich mittlerweile einige Euros sparen bei Vorbuchung. Im Frühjahr werden einige Spartarife wie "Mobypex", "Jackpot" usw. angeboten.
Da kostet das Moped manchmal sogar nur 1 Euro, usw..

Die Anfahrten zu den Hafenbüros in Frankreich und Italien sind in den Fahrplänen sehr gut mit Kartenskizzen beschrieben. Wenn man sich den Hafenstädten nähert, sorgen zusätzliche Hinweisschilder der einzelnen Reedereien am Straßenrand für eine lückenlose Information, und die Ablegestelle ist schnell gefunden.

 





Einschiffung
      

Im Hafenbüro kauft man sich die entsprechenden Tickets. Im Ernstfall reichen sogar noch 5 Minuten vor der Abfahrt, sofern der Körper den stark erhöhten Adrenalinspiegel aushält. Die französischen und italienischen Besatzungsmitglieder bleiben bis zum Schluss relativ relaxt. Das Geschrei hat nichts weiter zu bedeuten. Es scheint mehr kulturellen Ursprungs und wirkt eher wie ein Akt sinnlicher Vorfreude auf die unmittelbar bevorstehende Überfahrt. Die Bezahlung wird in bar, per Euroscheck oder per Kreditkarte akzeptiert. Sind die Tickets erst einmal gebunkert, hat man normalerweise genug Zeit, seine Klamotten für die Überfahrt auszupacken oder sogar nochmal das Hafengelände für Besorgungen zu verlassen.

Motorradfahrer brauchen sich nicht in die Autoschlangen einzureihen, da sie sowieso erst ganz am Schluss einfahren dürfen. Am besten stellt man sich einfach zu den anderen Motorradfahrern irgendwo an der Seite dazu und tauscht ein paar Tipps aus oder knüpft bereits Kontakte für die nächsten Wochen.

Zum Einfahren wird man von der Besatzung aufgefordert. Dabei ist darauf zu achten, daß der Schiffsboden meistens sehr ölig und damit gefährlich glatt ist.
Im Allgemeinen finden die Motorräder am Rand ihren Platz und werden von der Besatzung mit Seilen gesichert. Alles Unnötige an Gepäck lässt man am besten am Motorrad, z. B. die Helme. Dann braucht man an Deck nicht alles mit sich herumzuschleppen.

 





Praktische Tipps zur Überfahrt
      

Alle Gesellschaften bieten Tages- und Nachtfahrten an. Ich empfehle eine Nachtfahrt gleich aus mehreren Gründen.

Zum einen hat man sich damit gleich das erste Nachtquartier gespart, bei Buchung der Deckpassage.

Zum anderen wird dadurch die Anreise wesentlich verkürzt. So kann man tagsüber anreisen, geht abends auf das Schiff und ist am nächsten Morgen bereits auf der Insel. Dort hat man den ganzen Tag vor sich und kann sich einen ersten Eindruck von der Insel machen und in aller Ruhe ein Quartier suchen. Außerdem gibt es während der Überfahrt ja doch nicht viel zu sehen.

Bereits beim Packen zuhause sollte man sich Gedanken machen, was man auf der Fähre alles braucht und es erst ganz am Schluß in die Koffer stopfen. Auf den Fähren ist es allgemein üblich und wird von den Besatzungen toleriert, daß die Passagiere ohne Kabine ihre Schlafsäcke ausrollen, wo halt gerade Platz ist. Das gilt für drinnen und draußen. Sinnvoll ist, wenn man sich seine Iso-Matte, Schlafsack und Waschkram mit an Deck nimmt, da während der Fahrt die Fahrzeugdecks aus Sicherheitsgründen verschlossen sind. Der Schlafsack macht durchaus Sinn, denn auch im Sommer kann es auf hoher See an Deck empfindlich kalt werden, und im Schiffsrumpf kann einem die Klimaanlage die ganze Nacht über Gänsehaut verursachen.

Ist die Maschine im Schiffsrumpf erstmal vertäut, sollte man sich als erstes um den Schlafplatz kümmern, denn vor allem in der Hauptsaison sind selbst die Flure übersät mit Schlafsäcken. Draußen nächtigen kann sehr romantisch sein. Ungemütlich wird es dann, wenn das Nachtlager in der Nähe von Gröler-Gruppen liegt, die sich betont exzessiv auf ihren bevorstehenden Urlaub einstimmen, und das bis ins Morgengrauen. Unter freiem Himmel besteht außerdem die Gefahr, im Laufe der Nacht von einem feuchten Salzfilm überzogen zu werden, der sich eklig schmierig in die Klamotten setzt oder alles rußig wird vom Schornstein. Wer draußen übernachten will, ist unter den Vordächern auf den hinteren Sonnendecks am besten aufgehoben. Ist der Platz erst einmal gefunden, kann man es geruhsam angehen lassen und sich auf den nächsten Morgen freuen.

Die Verpflegung bringt man sich am besten selbst mit an Bord, denn die Preise auf dem Schiff sind durchaus als gesalzen zu betrachten. Morgens, wenn sich die Fähre nach der Nachtfahrt dem Zielhafen nähert, strömen viele an die Frühstückstheke und ziehen sich einen gummiartigen, seifig schmeckenden Mikro-Croissant rein und dazu einen schlabbrigen Pseudo-Kaffee. Dann schon besser noch ein paar Minuten aushalten und auf der Insel in einem gemütlichen Hafen-Bistro bei einem Petit Déjeuner Complet die erste Urlaubsluft schnuppern.

 


 


Ausrüstung     
  


Motorrad

Vor jeder längeren Tour sollte man seine Maschine nochmal durchchecken, um vor Ort keine unliebsamen Überraschungen machen zu müssen.
Speziell bei einem Trip nach Korsika gibt es einige Besonderheiten zu beachten.

Bremsen, Reifen, Kette und Gepäckträger sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Dementsprechend sollte man sein Augenmerk vor der Abreise gerade darauf richten.

Ich bin jedes Mal wieder aufs Neue überrascht, was korsische Straßen an Gummi und Bremsbelägen fressen. Bei einem 4-wöchigen Urlaub empfehle ich vorher einen neuen Satz Reifen aufzuziehen, denn die unzähligen Kurven und schnell befahrbaren Straßen zeigen kein Mitleid mit den Pneus. Unangenehm wird das Ganze dann bei der Rückfahrt vor allem bei den Grenzern in der Schweiz. Denn neben der Autobahn-Vignette interessieren sie sich vor allem für das Reifenprofil. Wenn sich ihnen dann eine blankgeschliffene Gummihaut entgegenstreckt, gibt es kein Durchkommen mehr. Was die Bremsbeläge betrifft, so sollten sie zumindest vorher auf ihre Haltbarkeit hin überprüft werden.

Beliebt und weit verbreitet sind rüde Angriffe auf die Gummisohlen durch rostige Nägel und spitze Steine. Dagegen hilft bedingt der weit verbreitete Reifenpilot, den es an jeder Tankstelle gibt. Besser ausgerüstet ist man mit dem Palufix-Reifenpannenset für Schlauchlosreifen, das es in Fachgeschäften zu kaufen gibt. Es ist ein Gummipfropfen, der einvulkanisiert wird. Mit ähnlichen Mitteln sind auch einige korsische Tankstellen ausgerüstet.

Wer zu den bedauernswerten Fahrern mit Kettenantrieb zählt, auf den kommt Arbeit zu. Mit in das Reisegepäck gehört dann auf jeden Fall eine Pulle Kettenspray. Obwohl viele Straßen asphaltiert sind, ist ein Korsika-Urlaub doch insgesamt eine staubige Angelegenheit. Neben einer gründlichen Vorreinigung hilft vor Ort nur häufiges, aber dennoch behutsames Nachschmieren, denn ist die Kette zu fettig, sammelt sich umso mehr Dreck an.

Beim Gepäckträger sind diejenigen mit Kunststoffsystem erfahrungsgemäß besser bedient. Durch die Elastizität des Materials hält der Träger den oft stoßartigen Belastungen besser stand. In der Urlaubszeit gehören Motorradfahrer mit gebrochenen Trägern zu den Stammkunden bei den Reparatur-Werkstätten in Korsika. Beim Beladen ist deshalb besonders darauf zu achten, daß eine größtmögliche Entlastung gewährleistet ist und die schweren Sachen sowieso besser im Tankrucksack untergebracht sind.


Sonstiges

Für die beschriebenen Wandertouren bedarf es keiner Bergsteiger-Ausrüstung mit Seilen und Haken. Es genügen gute Turnschuhe. Bergwanderstiefel sind zwar besser geeignet, aber die sind dafür auch schwerer in den Koffern zu verstauen. Mit dabei haben sollte man einen Rucksack und vor allem eine Wasserflasche.
Im Sommer brät die Sonne oft ganz ordentlich, sogar in größeren Höhen. Der Körper trocknet dabei sehr schnell aus, und weil der Schweiß schnell verdunstet nimmt man den Flüssigkeitsverbrauch gar nicht so bewußt wahr und dehydriert. Die Folgen sind Übelkeit und Krämpfe.

Am Meer bietet gerade Korsika eine tolle Unterwasserlandschaft, vor allem an der schroffen, felsigen Westküste. Wer noch genug Platz im Koffer hat, wird die Mitnahme einer Schnorchelbrille nicht bereuen.


Checkliste

Technische Ausrüstung Sonstige Ausrüstung
Motoröl   Rucksack
Kettenspray  Trinkflasche
Reifen-Flickzeug Wanderschuhe, Turnschuhe
Werkzeug Schnorchelbrille
Destilliertes Wasser (Batterie) Autobahn-Vignette (Schweiz)
Spannbänder Klopapier
Klebeband, Draht Personalausweis
Ersatzsicherungen Reisepaß 
Ersatzlampen Schutzbrief
Bügel-, Ketten-, Bremsscheibenschloss Grüne Versicherungskarte



Kontakt

Christoph Berg
Dipl.-Ing. (BA) + Reisejournalist
info[@]bike-and-smile.de

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BMW Zertifikat Tourguide Christoph Berg

 

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