Tour 03 – Der Nordwesten und Capo Caccia
i Kurz – CheckStreckenlänge Charakter Highlights
Unterkunftstipp:
Palazzo Sa Pischedda Liebevoll renoviertes ehrwürdiges Hotel direkt an der alten Temobrücke mit toller Dachterrasse und sehr gutem Frühstück.
Hervorragendes Restaurant mit authentischer sardischer Küche im quirligen Szeneviertel Algheros. Ristorante Locanda di Corte |
Alghero gilt als schönste Stadt Sardiniens. Das mag an der gewaltigen Festung liegen, die die Altstadt an drei Seiten umschließt. Vielleicht auch am spanischen Flair, das auf eine jahrhundertelange Besatzungszeit zurückzuführen ist. Es wird sogar heute noch katalanisch gesprochen. Das Umland hat ebenfalls eine Menge zu bieten.
Das erste Highlight ist die Küstenstraße SP 105 von Alghero nach Bosa. Die Traumstraße verdient sich seinen legendären Ruf durch gnadenlosen Grip und herrlichen Kurvenrhythmus. Die Strecke ist nahezu menschenleer. Keine Ortschaft hemmt den Fahrfluss auf den nächsten 50 Kilometern bis Bosa.
Bosa gehört ebenfalls zu den schönsten Städten Sardiniens. Ein buntes Häusermeer verteilt sich am Burghang zwischen dem Temo-Fluss und dem Castello Malaspina. Den schönsten Blick auf Stadt, Fluss und Burg hat man von der alten dreibogigen Steinbrücke Ponte Vecchio aus. Aber aufgepasst, die Überfahrt ist ampelgesteuert und bietet einen Kameraservice, der Ticketsouvenirs sogar nach Hause schickt.
Das Hinterland ist ebenfalls reizvoll. Die einsame Wedelstrecke führt auf eine 500 Meter hoch gelegene Hochebene. Montresta ist nur einer von zwei Ortschaften entlang der Strecke und liegt an einer Felsabbruchkante mit herrlichem Panorama bis zu den Küstenbergen. Villanova Monteleone ist der größte Ort im Hinterland. Die Stadt wurde gegründet von den ehemaligen Einwohnern Algheros, die von den Spaniern bei der Eroberung vertrieben wurden.
Ein weiteres spektakuläres Panoramasträßchen führt zurück nach Alghero. Von dort geht es wieder zurück ins Hinterland in Richtung Sassari. Die zweitgrößte Stadt liegt auf einem Kalksteinplateau, das nach Süden spektakulär abbricht. In Sassari eignet sich eine Stadtbesichtigung am besten von der Piazza Castello aus.
Auf dem weiteren Weg zur Westküste wird eine fruchtbare Ebene durchquert. Der nächste Zwischenstopp ist die Geisterstadt Argentiera. Hier wohnten die Bergleute, die in den Minen bis 1963 Bleierz, Zink und Eisen abbauten. Etliche Mineneingänge sind noch erkennbar. Die Gebäude zerfielen nach der Aufgabe und werden seit einigen Jahren jedoch sukzessive wieder zu Ferieneinrichtungen ausgebaut.
Von Argentiera ist es nicht mehr weit bis zum Capo Caccia. Die felsige Halbinsel fällt nach Westen senkrecht ins Meer. Am Küstensaum befindet sich der Eingang in die Tropfsteinhöhle Grotta di Nettuno. Sie gehört zu den schönsten Höhlen. Attraktion ist ein unterirdischer, 120 Meter langer See. Man kann die Höhle mit dem Boot erreichen. Spannender jedoch ist der Zugang über die sogenannte „Rehleiter“, eine in die senkrechte Wand geschlagene Steintreppe.
Bevor es an der Bucht entlang zurück nach Alghero geht, lohnt noch ein Abstecher auf den 436 Meter hohen Panoramaberg Monte Doglia, auf den eine schmale Asphaltstraße hinaufführt. Wer sich abends gerne in Szenevierteln herumtreibt, startet seinen Streifzug am besten in Alghero von der Piazza Sulis aus.