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Reisen  |  SARDINIEN  |  Wissenswertes

Wissenswertes über Sardinien

Land + Leute LandLeute1

Der höchste Berg ist die Punta Marmora mit 1834 Höhenmetern, gefolgt von der Bruncu Spina mit 1828 Höhenmetern (Tour 7) direkt vis-à-vis im Gennargentu-Bergmassiv. Der weiße Supramonte ist das zweithöchste Gebirge und fällt steil zum Golf von Orosei ab (Tour 6 und 7). Der Monte Limbara mit 1359 Höhenmetern im Norden (Tour 2) und der Monte Linas mit 1236 Höhenmetern im Südwesten (Tour 8) ragen freistehend aus der Ebene und prägen maßgeblich das Landschaftsbild der Regionen.

Karibisch anmutende Sandstrände finden sich praktisch überall rund um die Insel. Ganz oben auf der Traumstrand-Skala finden sich die kalkweißen Strände im Golf von Orosei (Tour 6), dicht gefolgt von den einsamen Dünenstränden entlang der Costa Verde an der Westküste (Tour 8), der Costa Rei im Südosten (Tour 10), der Costa Smeralda (Tour 1) und südlich von Olbia (Tour 4).

Von Oristano im Mittelwesten bis nach Cagliari im Süden zieht sich die 110 Kilometer lange und bis zu 25 Kilometer breite Campidano-Tiefebene diagonal durch die Insel. Sie wird land-wirtschaftlich intensiv genutzt. Neben dem Anbau und Viehzucht ist Kork ein maßgeblicher Exportartikel. Cagliari hat einen der wichtigsten Handelshäfen im Mittelmeer, aufgrund der strategischen Lage und seiner Nähe zum afrikanischen Kontinent (Sardinien liegt näher an Afrika als an Italien). Für die ausgedehnte und intensive Nutzung der herrlichen Korkeichenwälder ist die Region um den Monte Limbara bekannt (Touren 1,2 und 5).

Bergbau (Blei, Zink, Silber) spielte bereits bei den Römern eine große wirtschaftliche Rolle. Römische Ausgrabungen und stillgelegte Minen zeugen noch heute von Ihren Aktivitäten (Touren 3, 9 und 10). Im 19. und 20. Jahrhundert sorgte Kohleabbau für kurzzeitigen Aufschwung. Die Stadt Carbonia wurde extra dafür aus dem Boden gestampft (Tour 9). Heute sind alle Minen dicht, und einige werden zu Industriemuseen umgebaut (Touren 3, 8 und 9). 2000 Jahre vor den Römern waren bereits die Nuraghier auf der Insel und haben überall ihre steinernen Behausungen, die Nuraghen hinterlassen, die bis heute den Wissenschaftlern Rätsel aufgeben. Das „Tal der Nuraghen“ steht voll davon (Tour 5).

Die größten Städte sind allen voran Cagliari, Sassari, Quartu Sant’Elena, Olbia und Alghero in denen ein Drittel der sardischen Bevölkerung lebt (Touren 3, 4 und 10). Zu den schönsten Orten zählen Castelsardo mit seinem mächtigen Festungsfelsen (Tour 2), Alghero, aufgrund seiner Altstadt innerhalb einer wuchtigen Stadtmauer und der katalanischen Prägung (Tour 3), Bosa mit seinen bunten Häusern zwischen Festung und Temo-Fluss (Tour 3) und Iglesias mit der vielleicht schönsten Altstadt (Tour 8).

Sarden sind stolz auf ihre Insel und ihre Kultur. Man sollte sie nie als Italiener bezeichnen. Nach vielen Eroberungen, bei denen sich halb Europa auf Sardinien die Klinke buchstäblich in die Hand drückte und die Insel ausbeutete, nach gescheiterten Industrialisierungsprojekten und der sehr späten Anerkennung der sardischen Kultur und Sprache, würde man eine gewisse Schwermut in der Seele der Sarden erwarten. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Es ist schon fast eine überbordende Freundlichkeit und Fröhlichkeit, die Inselbesuchern entgegenschlägt, der man sich kaum entziehen kann. Selbst Sprachprobleme werden einfach weggelächelt. Man muss sie einfach gerne haben. Besonders deutlich wird das bei Übernachtungen in Agriturismen, den ebenfalls legendären Beherbergungseinrichtungen.


Flora + Fauna

Am weitesten verbreitet unter den Baumsorten sind Kork- und Steineichen, Olivenbäume, Pinien und Zitrusbäume auf den Plantagen. Korkeichen spielen wirtschaftlich die wichtigste Rolle. Sardinien ist der größte Korkexporteur Italiens (Touren 1, 2 und 5). Steineichenwälder haben sich vor allem im Zentrum in der Barbagia, und im Süden in den unendlichen Weiten des Iglesiente, des Sulcis und des Sarrabus angesiedelt (Touren 7, 8, 9 und 10). Der Anbau von Olivenbäumen wurde im Mittelalter gefördert. Durch eine gewisse Anzahl an Bäumen konnte man sich Adelstitel erwerben (Tour 3). Kastanienwälder gibt es nur in der Barbagia. Ende Oktober findet in Aritzo das größte Kastanienfest statt (Tour 7). Pinien werden gerne als Windbrecher und zur Bodenverfestigung in Strandgebieten angepflanzt (Touren 4 und 10).

In den übrigen Gebieten herrscht die hüfthohe Macchia vor, die sich vor allem nach Waldbränden immer weiter ausbreitet. Sie besteht aus einem Mix aus Zistrosen, Rosmarin, Thymian und weiteren Kräutern. Dazwischen wächst die bis zu zwei Meter hohe Garrigue, ebenfalls ein Mix aus verschiedenen Sträuchern, wie Erdbeerbaum (arbousier), Oleander, Steineichen, usw.. Auffallend oft sieht man dabei abwechselnd weiß, rosa und rot blühende Oleanderbüsche an den Straßenrändern

Wildschweine sind allgegenwärtig, aber meistens versteckt in den tiefen Wäldern. Häufiger trifft man sie in der Nähe von Ferienresorts, wenn sie nach Abfällen suchen. Selten bis gar nicht bekommt man den vom Aussterben bedrohten sardischen Hirsch zu sehen. Um ihn zu retten, gibt es gezielte Aufbauprogramme im Sulcis und im Sarrabus (Touren 9 und 10). Die Population der Mufflons, der sardischen Wildschafe, hat sich wieder etwas erholt. Aber sie sind sehr scheu und leben im Hochgebirge (Tour 7). Die Chance, Wildpferde zu entdecken, hat man im Foresta di Montarbu (Tour 7).


Essen + Trinken LandLeute1

Die sardische Küche ist geprägt von vielen europäischen Einflüssen. Sie ist einfach und def-tig. An den Küsten dominieren Fischgerichte und Meeresfrüchte, im Hinterland dominieren Fleisch und Gemüse. Pasta und Pizza geht überall und fast immer unglaublich lecker. Prak-tisch zu jedem Essen wird Pane Carasau gereicht, ein ganz dünnes, knochentrockenes Fladenbrot aus Weizenmehl und Hefe.

Als kalte Vorspeise wird gerne Salumi sardo angeboten, eine Wurstplatte meistens mit Sal-siccia (Schweinesalami) und Prosciutto (geräucherter Schweineschinken) und Oliven dazu. Aber auch Nudelgerichte gehören zu den Antipasti. Spezialitäten sind Coccoisi (frittierte handgemachte Ravioli mit Schafskäsefüllung und Minze). Mit Pecorino-Käse- und Kartoffel-Füllung heißen sie dann Culurgiones. Malloreddus und Fregula sind eine Art Gnocchi aus Griesmehl, die meistens mit Tomatensauce in verschiedenen Variationen angeboten werden.

Bei den Hauptspeisen gehören Porceddu (Spanferkel) und Cinghiale (Wildschwein) zu den Fleischspezialitäten. Zuppa gallurese ist eine Art Auflauf, bestehend aus viel Pecorino-Käse, Brot und Kräutern, der mit Fleischbrühe übergossen wird. Pesca Spada (Schwertfisch), Tonno (Thunfisch) und Aragosta (Langusten) stehen genauso auf den Speisekarten wie einfachere Muschelgerichte wie Polpo con Patate (Tintenfisch) oder Cozze (Miesmuscheln).

Beim Nachtisch kommt man an Pecorino-Käse (aus Schafsmilch) kaum vorbei. Es gibt ihn in allen erdenklichen Varianten. Vom fluffigen milden Frischkäse Dolce sardo oder Ricotta bis zum harten und würzigen Fiore sardo. Casu Marzu ist die Version mit lebenden Fliegenlarven, den es nur noch in den Schäfereien im Direktverkauf zu bestimmten Jahreszeiten gibt.

Auch bei den Dolce (Nachspeisen) spielt Käse eine Rolle. Seadas sind mit Frischkäse gefüllte Teigtaschen, die mit bitterem Honig übergossen werden. Süße Krapfen heißen Bombolone.

Bei den Getränken wird Bier, auch als Aperitif immer beliebter. Dominiert wird der Biermarkt vom Birra Ichnusa. Es wird bereits seit über 100 Jahren auf der Insel gebraut, stammt ursprünglich aus Cagliari und gehört seit 1986 zum Heineken-Konzern.

Beim Rotwein dominiert der Cannonau, identisch mit der Grenache-Rebsorte. Zu den besten Anbaugebieten gehören Oliena, Dorgali und Jerzu. Bei Weißwein liegt der Vermentino aus den Anbaugebieten um Alghero vorne.

Den Abschluss beim Essen macht dann oft etwas Hochprozentiges. Da steht der Grappa ganz oben in der Gunst, und wird gerne auch als Hausdestillat angeboten „a la casa“. Aber auch süße Liköre dienen als Abschluss eines guten Essens. Der Mirto besteht aus den Beeren des Myrte-Strauchs. Ebenfalls zu den beliebtesten Digestifo zählt der Limoncello, einem Likör aus Zitronen.


Übernachten LandLeute1

Hotels gibt es über die ganze Insel verstreut in allen Komfortklassen und Verpflegungsstufen von ÜF bis Vollpension. Die größte Dichte ist an den Küsten (außer der Costa Verde und südlich von Alghero). Von Mitte Juli bis Ende August sind viele jedoch ausgebucht. Wenige Kilometer im Hinterland sind die Chancen auf freie Zimmer deutlich größer und außerdem preisgünstiger.

Privat geführte B&B-Angebote werden auch immer beliebter und bieten neben einer preisgünstigen Hotelalternative auch persönliche Kontakte zu den Vermietern, die oft sehr kontaktfreudig und gastfreundlich sind. Und wenn´s sprachlich hapert, gibt es immer noch die Übersetzer-Apps auf dem Mobilphone.

Rasenden Zuspruch haben in den letzten Jahren die sogenannten Agriturismo erhalten. Das sind Gutshöfe, meistens mit eigenem Anbau und angeschlossener Landwirtschaft, die Gästezimmer vermieten, oft auch mit Vollpension. Es gibt zu essen, was auf den Tisch kommt. In der Regel schmeckt alles dermaßen lecker, dass man keine Alternativen braucht.

Ferienwohnungen/ -häuser für alle Gruppengrößen sind ebenfalls weit verbreitet. Sie sind preislich und gruppendynamisch vor allem interessant für größere Gruppen, die sich untereinander gut verstehen.

Campingplätze gibt es ebenfalls in allen Komfortklassen vor allem in den Feriengebieten an der Nord- und Ostküste und etwas weniger im Südwesten. Viele Plätze bieten mittlerweile auch einen Pool und Bungalows. Da die Saison relativ kurz ist, öffnen die meisten Plätze erst ab Mai und schließen bereits wieder Ende September. Nur wenige Plätze haben ganzjährig geöffnet.


Nuraghen LandLeute1

Der Name Nuraghe heißt übersetzt soviel wie „Steinhaufen“ und geht auf die gleichnamige Nuraghenkultur zurück, die zeitlich zwischen 1600-400 v. Chr. eingeordnet wird. 7000 Nuraghen sind auf Sardinien bekannt. Sie bestehen im Wesentlichen aus lose aufgeschichteten riesigen Steinblöcken. In der Mitte steht ein zentraler, meist mehrgeschossiger Turm. Drumherum befindet sich ein innerer Ring mit Gängen und einer umgebenden Schutzmauer. Im Außenbereich schützen mehrere Wachtürme die Anlage. Wozu sie dienten, ist in der Wissenschaft noch ungeklärt. Favorisiert wird die Annahme, dass es sich bei den Nuraghiern um aggressive Hirtenclans handelte, die sich gegenseitig überfielen. Die Nuraghen dienten als Schutz- und Wachtürme.


Im Notfall

Die zentrale Notrufnummer 112 funktioniert analog in Deutschland und ist über das Fest- und Mobilfunknetz kostenlos erreichbar. Von der Zentrale aus werden alle notwendigen Schritte initiiert und koordiniert.

Größere Krankenhäuser gibt es in Cagliari, Olbia, Sassari, Alghero, Nuoro, Lanusei, Muravera, Iglesias und Carbonia.

Deutschsprachige Ärzte findet man auf der Website

doclista.com/deutsche-aerzte-auf-sardinien 


Für technische Probleme an den Motorrädern gibt es Marken- und freie Werkstätten (siehe 〉 Links).

 

Kontakt

Christoph Berg
Dipl.-Ing. (BA) + Reisejournalist
info[@]bike-and-smile.de

Links

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BMW Zertifikat Tourguide Christoph Berg

 

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