Tour 10 – Cagliari und der Südosten
i Kurz – CheckStreckenlänge Charakter Highlights
Unterkunftstipp B&B Avion Das B&B Avion liegt fußläufig zum Flughafen von Cagliari (ideal für Flug und Mietmotor-rad), mitten im Grünen, moderne, saubere Zimmer, schalldichte Fenster, Klimaanlage und Minibar, Frühstücksbuffet und Motorradgarage. Catja ist eine überaus freundliche und hilfsbereite Gastgeberin und spricht perfekt deutsch.
Modern ausgestattetes Business-Hotel in zentraler Lage, geräumige und saubere Zimmer.
Von außen eher unscheinbar. Dafür aber mit sehr leckeren Gerichten. |
Die Tour startet in Cagliari. Sie ist die Hauptstadt Sardiniens. Ohne Vororte leben hier 160.000 Einwohner, was etwa 10% der Gesamtbevölkerung entspricht. Der Industriehafen ist aufgrund seiner zentralen Lage und der Nähe zum afrikanischen Kontinent einer der wichtigsten Handelsumschlagplätze im gesamten Mittelmeer. Cagliari liegt näher an Tunis als an Rom, Neapel oder Palermo. Außer dem Hafen hat Cagliari einiges an römischer Geschichte zu bieten. Das Amphitheater z. B. ist die größte Ausgrabungsstätte Sardiniens. Idealer Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung ist die Piazza Constituzione an der Grenze zur historischen Oberstadt.
Von Quartu Sant’Elena geht es an der Lagune Stagno di Quirra vorbei zur Küste. Auch hier tummeln sich jede Menge Rosaflamingos und fächern durch das Flachgewässer, stets auf der Suche nach Nahrung. Was für ein Leben, ständig mit dem Kopf unter Wasser! Die Küstenstraße SP 17 führt an der Südostküste entlang bis nach Villasimius. Zunächst passiert sie den kilometerlangen Stadtstrand, der im Sommer vor allem an Wochenenden proppenvoll ist. Dementsprechend staut sich der Verkehr. Sollte man also meiden. Unter der Woche entpuppt sich die Straße nach 13 Kilometern jedoch immer mehr zur Traumstraße. Schnell sind 70 Meter über der Steilküste erreicht. Die Landschaft ist wilder als an der Costa del Sud und die Kurven spektakulärer. Das Meer schimmert von hellem karibiktürkis bis dunklem ozeanblau in allen Schattierungen. Traumhafte Sandstrände verstecken sich in den Buchten, wie z. B. die Spiaggia di Marongiu bei Geremeas.
Bald ist Villasimius erreicht, ein Touristenort par excellence. Das Attraktivste ist noch die empfehlenswerte Gelateria direkt neben dem markanten Glockenturm der Kirche Parrocchia San Raffaele Arcangelo. Beliebt ist der Ort vor allem wegen seiner vielen Strände entlang des direkt angrenzenden Capo Carbonara.
Weiter an der Ostküste entlang nach Norden reißt der Touristrom abrupt ab, und die Straße windet sich einsam an der unbesiedelten Steilküste entlang. Außer Felsen, Macchia, Straße und Meer bilden die abwechselnd rosa, weiß und rot blühenden Oleanderbüsche einen hübschen Kontrast. Einer der schönsten Strände in diesem Abschnitt ist die Cala Pira, zu der eine Naturpiste hinunterführt. Weiter nach Norden macht sich der Einfluss des zweiten großen Touristen-Hotspots bemerkbar, die Costa Rei. Hotel- und Ferienanlagen häufen sich. Stichstraßen führen zum kilometerlangen Sandstrand.
Auf der perfekt ausgebauten SS 125 geht es im einsamen Hinterland erstmal wieder zurück in Richtung Cagliari. Über weite Strecken ist die Schnellstraße aufgeständert und führt über die Baumwipfel hinweg und durch mehrere Tunnels. Kurz vor Cagliari wird auf die SS 125 Orientale Sarda gewechselt, der ältesten Straße im Osten. Durch letzte Ausläufer der Campidano-Ebene und an ausgedehnten Plantagen vorbei, steuert die herrliche Straße durch Baumalleen direkt auf das Sarrabus-Gebirge zu, und bald wird es kurvig. In schnellen Kehren steuert die perfekt ausgebaute Straße auf den höchsten Punkt, den 426 Meter hohen Passu Arcu’e Tidu zu, um sich alsbald dahinter durch die Schlucht des Rio Malliu zu zwängen. Er verbündet sich mit dem Rio Ollastu zum behäbig vor sich hinfließenden Torrente Sa Picocca, der in der Schwemmlandebene an der Küste ins Meer mündet.
Unweit der Mündung lockt mit der SS 387 eine weitere Traumstraße, die breit und bestens präpariert durch das völlig einsame Flumendosa-Tal führt. Die Straße ist wieder gesäumt von den typischen Oleanderbüschen, eingerahmt von markanten Felstürmen. Bei Ballao verlässt die Straße das Tal und wechselt in die Region Gerrei. Fantastisch ausgebaute Straßen führen durch eine gottverlassene Gegend mit einem dichten Wald aus Kork- und Steineichen. Die Straßen wechseln über aussichtsreiche Höhenzüge von einem Tal ins nächste bis nach Dolianova. Der Wald bricht auf, und die riesige Campidano-Ebene breitet sich tief unten aus bis nach Cagliari. Dolianova steht mit seinen 10.000 Einwohnern im harten Kontrast zum gerade erst durchquerten einsamen Waldgebiet. Sehenswert ist das Olivenölmuseum Museo della Tradizione Olearia della Sardegna, wo auch geshoppt werden kann. Durch die Ebene geht es schließlich zurück nach Cagliari, wo entlang der Piazza Yenne allmählich das zentrale Nachtleben erwacht.