Tour 05 – Nördliches Inselinneres und Supramonte
i Kurz – CheckStreckenlänge Charakter Highlights
Unterkunftstipp: Hotel Sandalia Das Hotel Sandalia ist modern eingerichtet und sehr sauber, Große Zimmer mit Klimaanlage und Minibar. Toller Blick über die Stadt. Eigene Parkplätze. Sehr freundliches Personal. Einkehrtipp: Caffè Tettamanzi 1875 Das Tettamanzi von 1875 ist das älteste Café der Stadt. Wände und Decken sind mit bemalten Stuckarbeiten versehen, von den Decken hängen alte Bücher, und ältere Sarden lesen hier noch gemütlich ihre Zeitung zum Morgenkaffee, als wäre die Zeit stehen geblieben. |
Nuoro ist das geographische Zentrum der Insel und wird oft unterschätzt. Landschaftlich liegt es grandios am Rand einer 600 Meter hoch gelegenen Ebene. Außer der tollen Aussichtslage hat Nuoro kulturell einiges zu bieten. Im Altstadtviertel San Pietro, mit seinen verwinkelten Gassen und mit Granitplatten schmuck ausgelegten Fahrwegen, wuchs Sardiniens einzige Nobelpreisträgerin Grazia Deledda (1871-1936) auf, die den Preis 1926 für ihren Roman „Canne al vento“ („Schilf im Wind“) erhielt. Ihr Geburtshaus steht in der Via Grazia Deledda 28 und ist heute ein Museum, das besichtigt werden kann. Etwas weiter in der Fußgängerzone und Flaniermeile Corso Giuseppe Garibaldi steht eine Bronzeskulptur von ihr.
Über die SS 129 kommt man mit herrlichem Panorama und in langen Schwüngen von Nuoro in die Tirso-Tiefebene. Endlose Felder in menschenleerer Gegend prägen die Landschaft. Bei Bolotano werden die Ausläufer der Gebirgskette Catena del Márghine erreicht. Im Wedelmodus sind 900 Höhenmeter schnell erreicht. Mit dem Wechsel auf die SP 111 geht es noch geschmeidiger wieder hinunter in die Ebene, aus der ein markanter Granit-Monolith aus der Ebene herausragt. Er ist die Heimat von Burgos, das sich unterhalb des Castello di Goceano eng an den 200 Meter hohen Felsen quetscht. Von Burgos über Bono geht es auf einer bestens präparierten Panoramastraße hoch zum Pass Ucc’Aidu, mit 1.042 Meter die höchste Erhebung auf der Tour. Die Aussicht über die Tirso-Ebene reicht bei gutem Wetter 50 Kilometer weit. Wer noch höher hinauf möchte und Schotterstrecken liebt, kann vom Pass aus den 1259 Meter hohen Monte Rasu erklimmen, den höchsten Berg des Gebirges.
Westlich schließt sich die ebenfalls weitläufige Campeda-Ebene an. In ihr liegt das Tal der Nuraghen, so benannt aufgrund seiner Vielzahl an Steinfestungen. Ein besonders schönes Exemplar ist die Nuraghe Santu Antine, die besichtigt werden kann. Erstaunlicherweise wirkt sie von innen wesentlich größer als von außen.
Mit einem Rechtsschwenk geht es bei Thiesi wieder zurück in die Berge. In Mores steht der höchste Campanile der Insel mit über 50 Metern Höhe. Ozieri ist der größte Ort in der Umgebung. Von der gemütlichen Piazza Giuseppe Garibaldi kommt man direkt in die wunderschöne Altstadt mit seinen engen Gässchen. Der fahrerische Höhepunkt folgt auf den nächsten 36 Kilometern. Die Panoramastraße nach Bono bedeutet puren Kurvengenuss. Immer eng am Abgrund und durch dichten Steineichenwald, und das bis runter zur Tirso-Tiefebene. Nach Durchquerung der fruchtbaren Ebene wird ein traumhaft schönes Hochplateau erreicht, das von Korkeichen überzogen ist. Die Plantagen sind sehr gepflegt und zwischen den Bäumen blüht im Frühjahr weißer Affodil, ein traumhafter Anblick.
In Orune lohnt ein sieben Kilometer langer Abstecher zur Fonte Sacradi su Tempiesu, einem versteckt gelegenen Wasserheiligtum, das ebenfalls für Sardinien typisch ist. Zurück nach Nuoro gelangt man durch eine spektakuläre Schlucht, die bis zum Talgrund durchfahren wird, bevor es auf der anderen Seite wieder mehrere hundert Meter aufwärts geht. Ein finale Abschlussrunde um den Hausberg Nuoros, den Monte Ortobene, rundet die panorama- und kurvenreiche Tour ab. Der folgende, lange Abend steht ganz im Zeichen der deutsch-sardischen Beziehungen.