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Tour 09 – Quer durch die Oberkrain

Slowenien Karte Tour09

i Kurz Check09 09 Bled

Streckenlänge
ca. 200 km

Charakter
einfach bis mittelschwer; das Naturerlebnis steht im Mittelpunkt.
Schmale Versorgungswege und breite Ausfallstraßen, enge Schluchten und sonnenüberflutete Panoramastrecken folgen eng aufeinander und sorgen für viel fahrerische und optische Abwechslung

Highlight
In Cerkno besteht die Möglichkeit zu einem 24 km langen Rundkurs mit gefühlten 20% Steigung und Gefälle auf engen, asphaltierten Sträßchen.
Auf den Höhen gibt es Fernsicht satt. Die Hammerstrecke führt in 30 Minuten von Cerkno über Zakriž, Jesenica, Reka und zurück nach Cerkno

Einkehr-Tipp
Das Restaurant Na Kleznk, Begunjska cesta 10 direkt am Sportflugplatz von Lesce bietet hervorragende, gehobene slowenische Küche querbeet durch alle Geschmacksrichtungen und Neigungen. Thematisch passendes, gemütliches Ambiente und günstige Preise. Von der sonnigen Terrasse hat man einen herrlichen Blick über das weitläufige Areal. Reservierung empfohlen.

Kein Ruhetag
Tel.: 059 931 154
E-Mail: kleznk@gmail.com
Nähere Infos unter www.kleznk.bagi.si

Absolutes Muss: Was den Schwarzwäldern ihre Kirschtorte ist den Bledern ihre Kremešnite oder auch Blejska Grmada. Es handelt sich dabei um eine Vanillecreme-Torte und viel Sahne und Rhum. Sie gibt es in fast allen Cafés in Bled, aber auch durchaus im übrigen Slowenien.

 
Südwestlich der Karawanken und der Steiner Alpen erstreckt sich im Alpenvorland eine waldreiche Mittelgebirgslandschaft, die im Süden in die Sava-Ebene übergeht. Die Region ist von einer Vielzahl wasserreicher Flüsse durchzogen. Die Straßen folgen oft direkt dem Flusslauf am Talgrund oder panoramareich weit oberhalb. Der Kurort Bled ist einer der wichtigsten Touristen-Orte Sloweniens, aufgrund seiner fantastischen Lage am Alpenrand und am Ufer eines Gletschersees.

 ÜbernachtungsTIPP 1! 

Das Hotel Linhart, Linhartov trg 17 in Radovljica, steht mitten in der schmucken Altstadt aus dem 17. Jhdt.
Das 2017 toll renovierte alte Gebäude hat viel Flair und ein angeschlossenes Café. Das familiengeführte Haus verfügt über 10 zwei- bis Vier-Bettzimmer in drei Kategorien. Großes Frühstücksbuffet und sehr nettes Personal.

Ganzjährig geöffnet
DZ (incl. Frühstück) 92-109 €/ Tag
Tel.: 059 187 547
E-Mail: linharthotel@gmail.com
Weitere Infos unter www.linharthotel.com


Bled
ist einer der touristischen Hotspots Sloweniens. Tatsächlich ist die geschützte Lage des Kurorts inmitten der Julischen Bergwelt und direkt am idyllischen, gleichnamigen See einzigartig. Diese Lage wussten zahlungskräftige Kurgäste bereits im 19. Jhdt. und Jugoslawiens ehemaliger Regierungschef Tito zu schätzen. Staatsgäste wurden in der schicken Villa Bled empfangen. Auch heute noch kann in dem Hotel opulent genächtigt werden. Auf dem 30 Meter tiefen Gletschersee, einem der wärmsten in den Alpen, finden regelmäßig internationale Ruder-Wettbewerbe statt. Die pittoreske und einzige natürliche Insel Sloweniens mit der Kapelle Sveta Marija wird gerne für Hochzeiten genutzt. Von der Burg Blejskigrad hat man einen Sahneblick über den Ort, den See und bis zu den Alpen. Apropos Sahne, da wäre auch noch Sloweniens berühmteste Süßspeise zu nennen, die Bleder Kremešnite, die es in fast jedem Café der Stadt gibt, und der auch wir uns nicht entziehen können. So gestärkt machen wir uns auf der Ausfallstraße 209 auf den Weg nach Bohinj.

Die Straße verläuft zunächst direkt am See entlang, vorbei an schmucken Hotels in bester Aussichtslage auf Burg und Insel. Nach dem Abzweig zum Bleder Campingplatz wird es schnell einsam, und wir erhöhen die Drehzahl. Die perfekt asphaltierte und breit ausgebaute Straße führt uns in den Narodni Naturpark mit seinen dicht bewaldeten, steilen Bergkuppen und direkt an der Sava Bohinjka entlang. Der Gebirgsfluss begleitet uns bis zum Abzweig nach Tolmin in Bohinjska Bistrica. Auf der schmalen Landstraße 909 schrauben wir uns bei bis zu 12 % Steigung das Jelovica-Hochplateau hinauf bis zum Abzweig nach links auf die Straße 911 nach Železniki. Der Belag verschlechtert sich zusehends, und nach einem Kilometer haben wir für die nächsten 14 Kilometer erst einmal wieder eine Naturpiste unter den Reifen. Umgeben von 20 Meter hohen Tannen ziehen wir einsam unsere Bahn auf der Höhenstraße. Waldlichtungen geben den Blick frei über die fantastische Bergwelt. Kurz vor Rudno geht es steil bergab bis zum Talgrund. Der Wald bricht auf, und die Schotterstrecke endet. Die Zivilisation hat uns wieder.

Vor uns liegt ein typisch slowenisches Heuwiesental mit den charakteristischen Topler und Kozolecs zum Trocknen des frischen Heus oder auch Holz. Durch das wunderschöne Češnjika-Tal gleiten wir in langen Schwüngen Richtung Süden bis nach Železniki. Am Ende der Straße biegen wir rechts ab nach Cerkno. Die Landstraße 403 verläuft direkt neben der Selška Sora. Der Belag ist top, und die Fahrt durch die Schlucht macht mächtig Laune. Auf freier Strecke zweigt die Landstraße 912 nach Cerkno links ab an der Mündung der Davča in die Selška Sora. Die Davća hat sich eine enge Schlucht in den Fels gegraben, durch die sich ebenfalls unsere Straße zwängt. Der Belag ist super bis zur abknickenden Vorfahrtsstraße. Danach endet die Ausbaustrecke, und die Straße wird löchrig. Bleibt zu hoffen, dass die Asphaltdecke bald erneuert wird, denn der Verlauf ist weiterhin herrlich kurvig.

Auf freier Strecke weist ein Hinweisschild den Weg zum Partisanen-Krankenhaus Bolnica Franja. Die spektakuläre Kultstätte entstand während des Zweiten Weltkriegs und ist ein eindrucksvolles Symbol für die Menschlichkeit und unbedingt einen Abstecher wert.

 TIPP 1! Franja – das geheime Partisanen-Krankenhaus

In der engen und nur schwer zugänglichen Pasica-Schlucht entstanden zwischen 1943 und 1945 nach und nach 14 Holzbaracken zur Versorgung schwer verwundeter Partisanen aller Nationen. Unter der Leitung der Ärztin Dr. Franja Bojc Bodovec wurde operiert, geröntgt und behandelt. Es gab eine Schreinerei, ein Kraftwerk und einen Lebensmittelladen. Insgesamt konnten 500 Patienten unter widrigen und gefährlichen Umständen erfolgreich versorgt werden. Das Krankenhaus wurde trotz Feindnähe nie entdeckt. 2007 zerstörte eine Flutwelle fast die gesamte Anlage. Nach Originalplänen wieder aufgebaut, steht der Komplex auf der UNESCO-Vorschlagsliste. Direkt an der Straße 912, acht Kilometer nordöstlich von Cerkno. Täglich geöffnet von April bis Oktober.

Weitere Infos unter www.muzej-idrija-cerkno.si


Wir kommen nach Cerkno. Das sympathische Städtchen und Hauptort im Cerknice-Tal ist Stammsitz des sehr aktiven Motorradclubs MK Cerkno. Cafés sind beliebte Bikertreffs.

 TIPP 2! Das Bikerfest des MK Cerkno 

Jährlich am vorletzten Juni-Wochenende steigt das feucht-fröhliche Biker-Fest des Clubs auf einer abgeschiedenen Festwiese nahe des Ortes. Mehrere hundert Biker aus allen Teilen Sloweniens und Österreichs treffen sich zum gepflegten Abfeiern. Es gibt Live-Musik, gemeinsame Ausfahrten und moderierte Animationen. Ausländische Gäste sind ebenfalls herzlich willkommen. Weitere Infos unter www.mk-cerkno.si

Über die Landstraße 210 geht die Fahrt weiter in Richtung Skofja Loka. Wir gewinnen schnell an Höhe, und bald genießen wir eindrucksvolle Tiefblicke auf Cerkno unten im Tal und die umgebende Bergwelt. Bis Fužine bleibt die Strecke enorm abwechslungsreich. Durch dichte Wälder und saftige Wiesen, über sonnige Höhen und durch dunkle Täler führt die Straße mit ständig wechselnden Belegen in Serpentinen und sanft schwingend über Gorenja vas bis nach Poljane. Dort biegen wir links ab in Richtung Javorje. Auf dem unbefestigten und asphaltierten Sträßchen fahren wir stetig bergauf und passieren idyllische Weiden mit Obstplantagen und Maisfeldern. Hinter Podobeno legt die Straße noch einen drauf. In Serpentinen erklimmen wir weitere Höhen. Die Straße wird immer enger, bis sie sich schließlich eng an den Steilhang schmiegt und ohne Leitplanken hoch und aussichtsreich über dem Poljanščika-Tal verläuft. Schließlich kommt die Straße hinter Javorje nicht mehr über das Niveau eines immerhin asphaltierten Feldwegs hinaus. Landschaftlich bleibt es traumhaft. Die rustikale Piste führt über Dörfer mit zungenbrecherischen Namen wie Mlaka nad Lušo und Jarčje Brdo. Hinter Spodnja Luša bessert sich der Zustand wieder, und auf einem feinen Asphaltsträßchen streifen wir durch ein abgeschiedenes Wiesental. An der Einmündung in die breit und gut ausgebaute Landstraße 403 biegen wir links ab in Richtung Železniki. Nach einigen Hundert Metern verlassen wir die Hauptstraße gleich wieder und biegen rechts ab nach Čepulje. Zunächst unspektakulär an einigen landwirtschaftlichen Betrieben vorbei, schrauben wir uns hinter Bukovščika in Serpentinen wieder in die Höhe, bis wir schließlich bei Javornik einen sonnenüberfluteten Panoramablick weit über die Sava-Ebene bis nach Ljubljana genießen. In einem weiten Rechtsbogen steuern wir sanft auf Kranj zu. Mit über 50.000 Einwohnern ist Kranj die viertgrößte Stadt Sloweniens und politisches und wirtschaftliches Zentrum der Oberkrain. Sehenswert ist die auf einem Plateau erbaute Altstadt mit Stadtmauer und Festung oberhalb der Mündung der Kokra in die Sava.

Über die Landstraße 410 nehmen wir Kurs auf Golnik. Auf langen Geraden und mit Blick auf die Karawanken-Gipfel streifen wir zügig durch das topfebene Sava-Becken, das vor allem landwirtschaftlich genutzt wird. Hinter Golnik bleiben wir weiter auf der 410. Je näher wir Tržič kommen, desto hügeliger und kurviger wird die Landschaft. Bis zum Loibl-Pass am Karawanken-Grat sind es nur noch gut zehn Kilometer. Nach der Überquerung der Tržič Bistrica in Bistrica pri Tržiču folgen wir den Ausschilderungen nach Begunj, und es geht bergauf. Schnell tauchen wir ein in einen üppigen Tannenwald.

Auf Halbhöhe umkurven wir den Südhang des Dobrča auf der idyllischen Panoramastraße, immer wieder mit weit schweifenden Blicken über das Bergland und in die Ebene. Erst bei Begunje geht es wieder abwärts. Der Ort wartet mit drei Sehenswürdigkeiten auf, die unterschiedlicher kaum sein können. Direkt nach dem Ortseingang zweigt rechts eine Straße ab in das idyllische Draga-Tal. Bereits nach wenigen Metern ragt die Burgruine Kamen aus dem 13. Jhdt. imposant auf und lohnt eine Besichtigung. In Begunje, kurz vor der Kirche rechts, steht das Schloss Katzenstein, im Zweiten Weltkrieg ein Hauptquartier der Gestapo. In dieser Zeit wurden 12.000 Gefangene gefoltert und ermordet. Zu sehen sind unter anderem die Gefängniszellen. Begunje ist jedoch vor allem für seine Volksmusik bekannt. Richtung Ortsausgang steht links die Gostilna Pri Jožovcu. Es ist das Haus von Slavko Avsenik und seiner Familie. Er gilt als Begründer der slowenischen Volksmusik und hat damit zu Lebzeiten über 30 Millionen Platten verkauft. Heute wird das Haus von seinem Sohn als Ausflugslokal mit angeschlossenem Museum geführt mit regelmäßig stattfindenden Live-Musik-Veranstaltungen.

Auf der Landstraße 635 steuern wir weiter durch die Ebene auf Bled zu. Kurz vor der Autobahn-Unterquerung zweigt ein asphaltiertes Sträßchen zum Sportflugplatz von Lesce links ab. Dort finden des öfteren Flugschauen statt, und es gibt ein hervorragendes Restaurant. Zurück in Bled machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Burg Blejskigrad und genießen die Abendsonne und den Blick über die fantastische Gebirgslandschaft mit dem See tief unter uns.

 ÜbernachtungsTIPP 2! 

Der idyllisch gelegene Campingplatz Bled am Westufer des Blejsko Jezero ist ein riesiges, professionell geführtes Areal mit allem Komfort.
Das umwaldete, weitgehend ebene Wiesengelände bietet auch schick designte Holzhütten. Vor dem Eingang uriger Biergarten und Liegewiese am See.

Geöffnet von April bis Mitte Oktober
Tel.: 045 752 000
E-Mail: info@camping-bled.com
Weitere Infos unter www.sava-camping.com

 

Tour 09 – Quer durch die Oberkrain

Kontakt

Christoph Berg
Dipl.-Ing. (BA) + Reisejournalist
info[@]bike-and-smile.de

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